Folgen von Trauma und Sexueller Gewalt

Neben der auf der vorherigen  Seite Informationen zu Trauma und Sexuellen Missbrauch

genannten Traumatisierungen kommt es bei sexualisierter Gewalt, Missbrauch und physischem Missbrauch oft zu weiteren psychischen Erkrankungen.

Einige der Punkte lassen sich schon bei betroffenen Kindern feststellen. Denn auch sie zeigen ihr Leiden teilweise nach außen, wenn auch nicht immer offen und für andere sofort zu verstehen. Andere Folgen treten erst im Erwachsenenalter auf. 

Hier haben wir einige Folgen von sexueller Gewalt und Trauma aufgelistet. Zu den psychischen Erkrankungen finden Sie auf der kommenden Seite noch mehr Infos. Diese Liste gibt keine Garantie auf Vollständigkeit. Auch muss nicht gleich jede Übereinstimmung mit hier genannten Anzeichen auf Missbrauch hindeuten. 

 

Gestörte Sexualität:

 

Einige Kinder zeigen nach dem Missbrauch ein sexualisiertes Verhalten, das nicht ihrem Alter entspricht. Ein Beispiel hierfür ist, wenn sie ihre Genitalien nicht nur berühren, sondern Gegenstände einführen, oder wenn sie andere Kinder entkleiden. 

 

Oft gelingt es den Opfern auch als Erwachsene nicht, ein normales Sexualverhalten zu entwickeln. Manche verknüpfen Sex mit einer bedrohlichen Situation, empfinden ihn als beängstigend, unangenehm oder schambesetzt. 

Anderen Opfern hat sich die Erfahrung, dass andere ihren Körper benutzen können, tief eingebrannt. Sie lassen sich sexuell unterdrücken oder ausbeuten, praktizieren riskanten Sex oder  Sex mit häufig wechselnden Partner*innen

So ist zum Beispiel bei Prostituierten der Anteil von Menschen, die sexuellen Missbrauch in der Kindheit erlebt haben, überdurchschnittlich hoch.

Andere setzen ihre Sexualität ein, um ihre Partner zu manipulieren, oder werden gar selbst zu Täter*innen.

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Gestörte Beziehungen

 Missbrauchte Kinder ziehen sich häufig zurück. Sie sind oft misstrauisch gegenüber anderen Menschen – auch durch den Druck, das Geheimnis um den Missbrauch nicht preiszugeben. 

Auch im späteren Leben haben viele Betroffene Probleme, Vertrauen zu fassen und sich zu öffnen. Vielen gelingt es nicht, dauerhafte Nähe zu anderen Menschen zuzulassen. Sie fühlen sich unfähig, eine Partnerschaft zu führen oder andere enge Bindungen einzugehen.

 

Gestörte Selbst- und Körperwahrnehmung

Betroffene lehnen ihren Körper häufig ab. Sie verlernen zu verstehen, was ihr Körper ihnen signalisiert, und ignorieren beispielsweise Schmerzen. Denn während des Missbrauchs erleben Kinder, wie ihre körperlichen Grenzen brutal überschritten werden. Sie müssen Berührungen erdulden, die verstörend, ihnen zuwider oder gar schmerzhaft sind. In der Folge lernen sie, körperliche Empfindungen zu ignorieren.

Betroffene lehnen ihren Körper ab, sie verlernen zu verstehen was Ihr Körper ihnen signalisiert ignorieren Schmerzen ect Denn während des Missbrauchs erleben Kinder, wie ihre körperlichen Grenzen brutal überschritten werden. Sie müssen Berührungen erdulden, die verstörend, ihnen zuwider oder gar schmerzhaft sind. In der Folge lernen sie, körperliche Empfindungen zu ignorieren.

 

Schulische Probleme:

Viele der  missbrauchten Kinder versuchen in der Schule nicht aufzufallen. Sie sind überangepasst, versuchen sich durch sehr vieles lernen abzulenken usw. Manche Kinder  rutschen in der Schule ab. Der seelische Druck stört die Konzentrationsfähigkeit, das gestörte Selbstwertgefühl schlägt sich auch auf den Glauben an die eigene Leistungsfähigkeit nieder. Auch das kann sich bis ins Erwachsenenleben fortsetzen.

 

Entwicklungsstörungen:

Bei vielen missbrauchten Kinder verzögert sich die körperliche, soziale und geistige Entwicklung. Bei kleineren Kindern kann sich die Sprache verzögert entwickeln, oder sie fangen etwa wieder an, sich einzunässen. Manche der kleinen Opfer sind still, ängstlich- und überangepasst. Andere verhalten sich distanzlos oder aggressiv. Auch dass Kindern dissoziieren und „tagträumen“, kommt oft vor. 

 

Negatives Selbstwertgefühl:

 

Traumatisierte Kinder mussten erleben, dass es nicht zählt, was sie wollen oder nicht wollen. Das führt zu der Überzeugung, wertlos zu sein, die ohne Hilfe auch ihr Erwachsenenleben überschattet. Sie schämen sich für das Erlebte und machen auch als Erwachsene häufig die Erfahrung, benutzt zu werden.

Missbrauchte Kinder wirken unsicherer und weniger selbstbewusst als ihre Altersgenossen. Oft ist ihnen die fröhliche, neugierige Grundhaltung unbelasteter Kinder  verloren gegangen. Oder sie schaffen es, nach außen fröhlich zu wirken und Gefühle komplett abzustellen. 

 

psychosomatische und Psychische  Erkrankungen

 

Psychische und psychosomatische Erkrankungen

 

Oft leiden Betroffene noch Jahre nach erlittenen Traumata an Erkrankungen wie Essstörungen, Drogen- und Alkoholmissbrauch, Borderline-Störungen, Depressionen, Dissoziationen oder Angststörungen. Diese können Folge eines sexuellen Missbrauchs in der Kindheit sein, ebenso wie psychosomatische Erkrankungen – beispielsweise Schlafstörungen, chronische Schmerzerkrankungen oder neurologische Störungen wie Lähmungserscheinungen oder Tinnitus.

Abschließend können wir festhalten, dass Traumata und sexualisierte Gewalt in der Kindheit und Jugend schwerwiegende Folgen für das ganze Leben haben. 

Auf der nächsten Seite erfahren Sie Ausführlicheres zu den möglichen psychischen Erkrankungen.